Gekommen, um zu bleiben?

Ob Menschen, die in die Region kommen, auch bleiben, hängt vor allem an Arbeitgebern. Das zeigt die neue IHK-Studie „Gekommen, um zu bleiben“.

Die IHK hat im Frühsommer Unternehmerinnen und Unternehmer, Studierende und Angestellte befragt, die für Beruf, Firma oder Studium in die Region gezogen sind. Was alle eint: Attraktive Arbeitgeber sind der wichtigste Faktor, um zu kommen und am Ende auch dauerhaft zu bleiben. Das gilt ebenso für Unternehmerinnen und Unternehmer, die ja ihr eigener Arbeitgeber sind, wie für Studierende, die noch keine unmittelbare Entscheidung über ihre berufliche Zukunft treffen müssen. Auf einer Skala von null („unwichtig“) bis drei („sehr wichtig“) erreicht diese Frage den Wert 2,5.

Angestellte
Schaut man nur auf die Antworten der Angestellten, wird die Bedeutung von Arbeitgebern noch deutlicher. Sie erreichen den Wert 2,74. Die Breitbandanbindung mit 2,36 und die Nähe zum Wohnort sind die beiden folgenden Aspekte, die Angestellten für die Standortentscheidung wichtig sind. Es folgen verfügbare Wohnflächen (2,25) und Verkehrsanbindung (2,23).

Studierende
Bei den Studierenden, die neu in die Region kommen, ist das Ranking etwas verändert. Ihnen ist Infrastrukturausstattung wichtig: Breitband- (2,41) und Verkehrsanbindung (2,39) liegen vorne, es folgen attraktive Arbeitgeber (2,24) und Kultur- und Freizeitangebot (2,19), verfügbare Wohnflächen (2,16) liegen auf Rang fünf. Nähe zum Wohnort (1,93) und das Image der Region (1,38) sind jeweils nicht so wichtig. Grund dafür ist, dass für Studierende die Ortswahl zumindest zu Beginn eine vorübergehende ist.

Unternehmerinnen und Unternehmer
Unternehmerinnen und Unternehmern ist vor allem die Breitbandanbindung wichtig. Sie wird mit 2,83 bewertet. Dahinter liegen Nähe zum Wohnort (2,43) sowie Kontakte in der Region und Verkehrsanbindung (jeweils 2,30). Attraktive Arbeitgeber schaffen es hier auf Rang sechs (2,20). Hier wird deutlich, dass die Infrastruktur insgesamt wesentlich ist. Eine besondere Rolle spielen Kontakte und Netzwerke.

Unterschiede nach Landkreisen
Die Befragten aus dem Landkreis Reutlingen haben in ihrem Ranking den Aspekt „Attraktive Arbeitgeber“ auf Platz eins gesetzt, gefolgt von Breitband und Kontakte in die Region. Die Tübinger Befragten sehen Infrastrukturthemen als besonders wichtig an: Breitband- und Verkehrsanbindung stehen an erster und zweiter Stelle. Hier spielt sicher eine Rolle, dass der Anteil von Studierenden unter den Befragten aus dem Landkreis Tübingen besonders hoch war. Bei den Befragten aus dem Zollernalbkreis liegt die Breitbandanbindung vorne, gefolgt vom attraktiven Arbeitgeber und der Wohnortnähe.

Was zu tun ist
Unternehmen müssen noch stärker in ihre Außendarstellung als Arbeitgeber investieren. Die IHK wird daher verstärkt Veranstaltungen zu Themen wie Employer Branding anbieten. Darüber hinaus lädt sie alle Unternehmerinnen, Unternehmer und Angestellten ein, sich bei den über 50 IHK-Netzwerken mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Weiter muss an den Rahmenbedingungen gearbeitet werden, weil Faktoren wie Verkehr, Breitband oder Wohnflächen für die Attraktivität einer Region essentiell sind. Nicht zuletzt muss die Region weiter an ihrem Image als wirtschaftliches Kraftpaket arbeiten.

Hintergrund
An der Umfrage der IHK Reutlingen „Gekommen, um zu bleiben?“ haben sich 231 Personen beteiligt, darunter 30 Unternehmerinnen und Unternehmer, 80 Studierende und 121 Angestellte. Sie lief vom 16. April bis 14. Mai. Gestreut wurde die Online-Umfrage sowohl über die Universitäten und Hochschulen als auch über die 66 Kommunen der Region Neckar-Alb. 62 Prozent der Befragten sind in den letzten fünf Jahren in die Region gezogen.

Gekommen, um zu bleiben als Download

Antonia Hettinger

Antonia Hettinger

Hauptgeschäftsführung
IHK-Zentrale
Position: Leiterin Volkswirtschaft & regionale Wirtschaftspolitik
Schwerpunkte: Volkswirtschaft und regionale Wirtschaftspolitik, Gesundheitswirtschaft, IHK-Netzwerk Bau- und Immobilienwirtschaft, IHK-Netzwerk Projektmanagement
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